Autogenes Training

Der Mediziner Professor Johannes Heinrich Schultz, welcher unter anderem als Nervenarzt an einer Klinik in Berlin arbeitete, entwickelte das Autogene Training in den zwanziger Jahren. Mit der Hypnose, die er in seiner praktischen Tätigkeit anwendete, hatte er vor allem bei solchen Patienten Heilerfolge, deren Krankheiten wir heute unter dem Sammelbegriff "psychosomatisch" zusammenfassen.

 

Schultz wollte eine Methode entwickeln, welche es den Patienten ermöglichte, selbständig, ohne ständige Betreuung von außen ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren und einzusetzen. Er griff nun aus der Selbsthypnose und aus dem indischen Raja-Yoga (welches versucht, über geistige Übungen die vollständige Kontrolle über Gedanken zu erreichen) wesentliche Teile heraus und fügte sie zu einer neuen und erstaunlichen Methode zusammen. Das Ergebnis nannte er Autogenes Training.

 

 

Das Grundprinzip des Autogenen Trainings

Körper und Geist funktionieren nicht getrennt voneinander. Bestimmte gedankliche Vorstellungen (z.B. eine Zitrone essen) können körperliche Veränderungen (Speichelfluss) hervorrufen.

 

Das AT beruht auf der Beobachtung, dass im entspannten Zustand immer die gleichen körperlichen Phänomene auftreten:

 

  • Schwere
  • Wärme
  • eine Verlangsamung der Atmung und des Herzschlags
  • ein wohlig warmes Gefühl im Bauchraum
  • eine kühle der Stirn

Durch die systematische, wiederholte Vorstellung dieser Empfindungen mit Hilfe einfacher Formeln, kann eine Tiefenentspannung des gesamten Organismus bewusst und willentlich herbeigeführt werden.

 

Die Vorstellung von Schwere führt direkt zu der körperlichen Veränderung, die der Auslöser für Schwere ist - zu einer Entspannung der Muskeln. Somit ist es möglich, mit Hilfe unserer Vorstellungskraft Einfluss auf körperliche Vorgänge zu nehmen, die ansonsten nicht willentlich, sondern über unser vegetatives Nervensystem gesteuert werden.